Frühlingserwachen

Nach dem Rebschnitt im Jänner und Februar und dem Binden der Fruchtruten im März sind wir derzeit vor allem mit Reparaturen in unseren Weingärten beschäftigt. Der Sturm im vergangenen September hat etliche Pfähle umgebrochen und Drahtverankerungen aus dem Boden gerissen, die erneuert werden müssen, bevor das Unterstützungsgerüst die Belastung der heurigen Triebe aushalten muss.

Die sind mittlerweile zwischen fünf und zehn Zentimeter lang, und vereinzelt kann man schon die ersten Gescheine (so heißen die zukünftigen Trauben bis zur Blüte) erkennen. Auch rundherum erwacht die Natur bereits zu neuem Leben und dabei kann man gut beobachten, welch vielfältiger Lebensraum Weingärten sein können, wenn sie nachhaltig bewirtschaftet werden.

Krötenwanderung

Jahr für Jahr ziehen tausende Frösche und Kröten vom Waldrand durch unsere Weingärten zu ihren Laichplätzen am Neusiedlersee. Um ihnen ein gefahrloses Queren der Straße zu ermöglichen, wird jeden März ein kilometerlanger mobiler Schutzzaun entlang der Mörbischer Weingärten errichtet. Er leitet die Amphibien in eingegrabene Kübel, die täglich von einem Naturschutzorgan über die Straße getragen und auf der anderen Seite vorsichtig entleert werden.

Meister Adebar

Das hilft nicht nur den Fröschen, sondern sichert auch die Nahrungsgrundlage der Störche. Für Abwechslung auf ihrem Speiseplan sorgen unsere gesunden Weingartenböden, die von Mäusen, Käfern und Regenwürmern bevölkert werden. Fast immer, wenn wir im Frühjahr mit dem Traktor den Boden unter den Weinstöcken lockern, ist ein Storch zur Stelle, um einzelne obdachlos gewordene Kleintiere aufzupicken.

Pflanzenvielfalt und Insekten

Den Boden zwischen den Rebzeilen brechen wir nicht um. Verschiedene Begrünungspflanzen sorgen unter der Erde für ein reges Bodenleben und ziehen mit ihren Blüten vorwiegend nützliche Insekten an. Eingesäte Kleearten und Kräuter wachsen dort ebenso, wie die natürliche Pflanzenvielfalt. Besonders stolz sind wir auf den seltenen Grünen Milchstern und die Traubenhyazinthe.

Für wunderschöne bunte Farbtupfer in der Landschaft sorgen auch die Mandel- und Kirschbäume, die nicht nur den Bienen Nahrung liefern.

Zu Lande und in der Luft

Größere Tiere leben ebenfalls zwischen den Reben. Hasen und Rehe beobachten wir häufig, von den scheuen Wildschweinen und Dachsen finden wir hingegen meist nur Spuren. Immer öfter kommen Silberreiher vom See in die Weingärten, und Falken und Bussarde nützen unsere Weingartenpfähle und Bäume, um Beute auszuspähen.

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