Oenologie, wie ich sie verstehe

Die Oeonologie ist die Wissenschaft vom Wein, die mit wissenschaftlichen Methoden versucht, die komplexen Prozesse der Weinbereitung zu analysieren und wenn notwendig zu beeinflußen.

Viele Winzer, Oeonologen und Konsumenten verstehen darunter heute primär den massiven Einsatz der „Segnungen“ der modernen Kellertechnologie und wahrscheinlich deshalb hat der Begriff für viele einen negativen Beigeschmack.

Dabei kann man die Oenologie auch ganz anders interpretieren. Der selbständige Oenologe Volker Schneider hat es auf ganz wunderbare Weise in seinem „Winzermärchen“ und in einem Text über „additive Oenologie und psychologischen Schönungsbedarf“ auf den Punkt gebracht.

Besser hätte ich es auch nicht beschreiben können 😉

3 Gedanken zu „Oenologie, wie ich sie verstehe“

  1. Moin Bernhard!

    Irgendwie freut es mich, das dir ein Artikel eines Oenologen aus der Stadt meiner Weinsozialisation gefallen hat.
    Dürfte ich einerseits, und wollte ich andererseits, noch in Weinforen schreiben, könnte man eine schöne Diskussion anfangen unter dem Titel „Oeonologie – zwischen Wissenschaft und Wissen“.

  2. Ich weiß nicht so Recht Bernhard, mir gefällt die Geschichte, aber es gibt auch einige Punkte die sind absurd. Einen „automatischen“ Zusammenhang zwischen Flotation und Essigsäure herzustellen ist meines erachtens Unfug. Weiterhin erzählt die Geschichte jemand, der auf seiner Seite einen Link zu Begererow setzt, ein Weinlabor betreibt und damit eigentlich genau zu denjenigen gehört die Winzerchen die bunten Kartons verkaufen und davon leben.
    Ich habe durchaus Vertrauen, das nicht alle Winzer so saudoof sind wie im Märchen beschrieben und durchaus gesunden Menschenverstand einsetzen, ihre Bildung nutzen und so vor „Beratern“ geschützt sind, die erzählen Flotation erzeuge Essigsäure. So etwas raubt mir doch tatsächlich den Schlaf 🙂

  3. Hallo Thomas!

    Ich hatte einmal das Vergnügen, mich eine Stunde mit Herrn Schneider zu unterhalten. Abgesehen von Fässern verkauft er selbst keine Behandlungsmittel um möglichst unbefangen beraten zu können. Deshalb müssen seine Analysen kostendeckend sein und damit teurer als die der schönungsmittelverkaufenden Beratungslabors.

    So wie ich den Text interpretiere stellt er keinerlei direkten Zusammenhang zwischen Flotation und flüchtiger Säure her. (Zitat:…sein Nachbar hatte dank der Flotation am gleichen Abend noch viel sauberere Moste, aber war dort nicht das Problem mit der flüchtigen Säure aufgetreten…). In zweifellos etwas überspitzter Form (der Dramaturgie wegen) weist er auf die möglichen Gefahren zu sauberer Moste hin (Hefestreß, Gärstockungen,…), was mir angesichts der weit verbreiteten Meinung, alle Schwebeteilchen im Most oder Wein wären Dreck und müßten so schnell wie möglich raus durchaus passend erscheint.

    Vielleicht schaffe ich noch vor der Lese einen Beitrag darüber.

    Erfolgreiche Ernte wünscht

    Bernhard

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