3 Gedanken zu „Rot-Grün“

  1. Hallo Bernhard,

    Ein paar Fragen zu der Gassen-Begrünung:
    Wann säst du den Klee ein ?
    Womit wird gesät ?
    Wann mähst du ihn ? bzw wann ackerst du ihn ein ?
    Wie hoch wird der Klee, wenn man ihn nicht mäht- störend bei Bearbeitung zu Fuss ?
    Woher bekommt man den Samen und kostet der ungefähr ?

    Habe derzeit nur eine „wildgewachsene Mischwiese“, die ich ca. 4 mal mähe (mulche).
    Möchte aktive Begrünung und Stickstoffeintrag versuchen.

    LG
    Gerald

  2. Hallo Gerald,

    auf dem Foto siehst du die fertige Rebenfit-Mischung (einfach gugeln), die im einschlägigen Handel leicht zu bekommen ist. Mit der Frühjahrseinsaat haben wir keine guten Erfahrungen gemacht, deshalb säen wir sie wie hauptsächlich empfohlen im August. Im Herbst kommt dann nur ein bisschen Klee und etwas Leindotter und im darauffolgenden Frühjahr sieht es aus wie auf dem Foto. Nach dem Verblühen des Inkarnatklees sieht man dann auch etwas von den anderen Mischungspartnern (Gelb- und Weißklee, etwas Kornblume).

    Für die Einsaat haben wir uns vor ein paar Jahren eine alte gebrauchte Acker-Sämaschine Marke Kvernelands gekauft, die sich leicht von der Originalbreite auf Rebzeilenbreite umbauen läßt.

    Bei unserem ersten Versuch mit der Mischung haben wir gar nicht gemäht, sondern nur nach dem Verblühen des Inkarnatklees gewalzt (mit dem Grubber ohne Zähne). Theoretisch fördert das die Samenausreifung, aber wir haben trotzdem in den Folgejahren kaum mehr Inkarnatklee wachsen sehen. Das Gras und die natürlich vorkommende Flora dominiert spätestens nach drei, vier Jahren.

    Den oben fotografierten Bestand habe ich gestern gemulcht (allerdings sehr hoch und mit hoher Fahrgeschwindigkeit. Der Inkarnatklee wird schon 40 cm hoch und ist derzeit nur mühsam zu begehen. Das war allerdings erforderlich, weil wir mit der Rückenspritze ein Wildverbißmittel gegen Rehe ausbringen mußten. Später legt sich der Inkarnatklee wohl von selbst nieder und die anderen Mischungspartner werden nicht so hoch.

    Einackern tue ich den Bestand nicht, ich werde aber heuer mit dem Mulchbodenlockerer (siehe Link im neuen Blog-Beitrag) auch am oben fotografierten Standort (Junganlage im 2. Jahr) den Boden Lockern ohne Umbruch.

    Wenn ich mich recht erinnere liegt Rebenfit bei etwa 70 Euro pro Hektar bei Aussaat jeder zweiten Reihe. Ein pdf aus Geisenheim, das man auch gugeln kann spricht von 217 Euro pro Hektar (wahrscheinlich vollflächig).

    Begrünung ist ein sehr weites Feld und ich nicht wirklich ein großer Experte. Angesichts der bisherigen Erfahrungen mit Aussaaten lerne ich aber immer öfter die spontane Flora zu schätzen, auch wenn sie – speziell das Gras – von manchen Experten geradezu verteufelt wird.

    Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.

    Grüße

    Bernhard

  3. Hallo Bernhard,
    späte Antwort:
    Danke für die ausführlichen Erklärungen !
    Ich hab ja grad nur 2 Viertel Weingarten und mach vieles zu Fuß mit der Bugelspritze (Handpumpe oder Benzin). Hab aber auch Traktor mit Grubber, Fräse, falls notwendig.
    Im Prinzip dreht es sich eh immer um dasselbe: Gassen- bzw. Unterstockbearbeitung mit möglichst wenig Aufwand, optimalerweise ohne Herbizid, mit Nährstoffeintrag (Stickstoff, Humus, ). Und dann sollte das Ganze noch gut begehbar sein, wenn es nötig ist.
    Und da bin ich eben noch am tüfteln, welche Saat, welche Arbeitsschritte und zu welchem Zeitpunkt, dass es mit der restlichen Weingartenbearbeitung zusammen passt.
    wegen „Verteufelung von „nur Gras ““- sehe ich genau so, Gras ist vielleicht kein wertvoller Stickstoffsammler und Bodenlockerer, aber zumind. hat man einen Erosionsschutz und nach dem Mulchen oder Einarbeiten hat man Humusbildung.
    Übrigens: Deine Homepage wird immer voller und entwickelt schön langsam zum empfehlenswerten Nachschlagewerk ! – Ich schau gerne vorbei !
    LG
    Gerald

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