Rotwein-Winzer, die auch noch tatsächlich selbst Hand anlegen erkennt man um diese Jahreszeit an ihren Händen.
Wie alle Kellermeisterhände sind sie rauh vom ständigen Hantieren mit Wasser oder Wein. Und selten sind sie ohne kleine Schnitte oder Wunden. An Tanks, Armaturen, Schäuchen und Gerätschaften warten jede Menge Ecken und Kanten nur darauf, daß man sich an ihnen verletzt.
Jeder Rotweintrinker kennt das Phänomen: Die Farbstoffe haften bei intensivem Kontakt hartnäckig an Lippen, Zunge und Zahnfleisch, aber auch an den Fingern, die das Glas halten (wenn dieses zu Verkostungszwecken öfter ausgeleert und wiederbefüllt wird).
Bei der Kellerarbeit werden aber nicht nur einzelne Finger rot, sondern die ganze Handfläche. Nicht das wir Kellermeister die Hände ständig in Rotwein baden. Aber wir hantieren mit allen möglichen Dingen, die zuvor im Rotwein waren. Zum Beispiel einem Weinheber zur Probenentnahme, Schläuchen, Rührwerkzeugen, Tankdeckeln, diversen Kleinbehältern und und und.
Auch wenn das (bei kleinen Verletzungen recht schmerzhafte) Waschen der Hände mit Zitronensäure an den glatten Hautstellen den Rotweinfarbstoff ausbleicht, in den vielen Ritzen, Rissen und Wunden bleibt er monatelang als bizarres rot-blau-graues Muster erhalten.
Nicht das Sie meinen, wir waschen uns nie die Hände…