Zeit ist gemeinsam mit den Trauben die wichtigste „Zutat“ unserer Weine. Viele Arbeitsstunden im Weingarten, aber auch das geduldige Warten auf den richtigen Moment im Keller bringen ihren wahren Charakter zum Vorschein. In unserer schnelllebigen Zeit ein Luxus, den sich nicht alle Weinbauern leisten können oder wollen.
Im Weingarten
Oft hört man, dass Qualität im Weingarten wächst, aber wenn man diese alte Binsenweisheit wirklich ernst nimmt, ist sehr viel Arbeit damit verbunden. Die Rebe wächst zwar wie jede Pflanze auch ohne menschliches Zutun, erst sorgfältige Pflege lässt aber besonders hochwertige Trauben reifen. Manches lässt sich heutzutage maschinell erledigen, die wichtigsten Arbeiten erfolgen bei uns aber nach wie vor in zeitaufwändiger Handarbeit.
Bei der Weinlese
Nach den vielen Stunden, die wir im Weigarten verbringen, möch-ten wir die Früchte unserer Arbeit natürlich in bestem Zustand ernten. Geduldig warten wir deshalb auf den richtigen Zeitpunkt, auch wenn schlechte Wetterprognosen an den Nerven zerren. Wenn es dann soweit ist, lesen wir unsere Trauben sorgfältig von Hand, nicht zuletzt, weil das eine gleichmäßige, langsamere Verarbeitung im Presshaus ermöglicht.
Im Keller
Gerade im Stress der Erntezeit braucht der Kellermeister eine ruhige Hand. Fast immer genügt es, den Most mit wenig Aufwand behutsam in die richtige Richtung zu lenken. Setzt dann die Gärung ein, kann man ihr Ende meist geduldig abwarten, ohne den Wein hektisch aufzurühren oder umzupumpen. Schließlich geht bei allen Tätigkeiten im Keller immer auch ein klein wenig Fruchtigkeit und Frische verloren.
Nach der Gärung ist Zeit ganz besonders wichtig. Die jungen Weine brauchen sie, um sich selbst zu finden. Viele Aromen verbinden sich mit anderen Inhaltsstoffen und werden so stabiler und interessanter. Dabei spielt die Hefe eine wichtige Rolle, auch wenn sie die Umwandlung von Zucker in Alkohol bereits erledigt hat. Deshalb lassen wir unsere Weine bewusst auf der Hefe reifen. Und während andere im Herbst mit großem technischen Aufwand den ganzen Keller blitzblank filtrieren, beobachten wir geduldig die Entwicklung der Jungweine und warten auf das natürliche Absinken der Hefezellen.
In der Flasche
Damit nehmen wir uns natürlich selbst aus dem Rennen um die schnellste Abfüllung des neuen Jahrgangs. Während die Hochgeschwindigkeitsweine aber oft schon ein halbes Jahr später wieder an Qualität verlieren, bewahren langsame Tropfen ihre Lebendigkeit viel länger. Sie profitieren von der Flaschenreife und wir gönnen ihnen deshalb auch Zeit im Lager, bevor wir sie zum Verkauf anbieten.