Wie vor längerer Zeit hier und hier beschrieben, ist es öfter notwendig, den Traubenbehang auszudünnen, um ein entsprechendes Qualitätsniveau zu erreichen, wenn es die Natur zu gut mit uns meint.
Mit dieser „Notbremse“ bringen wir das über Jahrhunderte forcierte Ertragspotential unserer Bewirtschaftungssysteme, mancher unserer Sorten und die ungestüme Kraft jüngerer Weingärten mit den erst seit vergleichsweise kurzer Zeit geltenden Qualitätsansprüchen der meisten Weinliebhaber unter einen Hut.
Lieblingsbeschäftigung ist das Wegschneiden gut entwickelter Trauben knapp vor Reifebeginn nie, aber heuer fällt es besonders schwer. Spätfrostbedingt wird die Ernte nämlich insgesamt nur sehr klein ausfallen, aber trotzdem gibt es einzelne Weingärten, die mehr tragen, als uns lieb ist.
Und weil eine große, dafür aber nur mittelmäßige Menge Weißburgunder oder Cabernet nicht den knappen Muskat Ottonel oder Zweigelt ersetzen kann (sondern vielleicht sogar Kunden verärgert, die besseres von uns gewohnt sind), landen auch 2016 Trauben auf dem Boden.
Auch wenn ich sie gerne wenige hundert Meter weiter in den erfrorenen Weingärten ohne nennenswerten Ertrag an die Reben heften würde…