Die derzeitige – außergewöhnlich frühe – Entwicklung in den Weingärten weckt Erinnerungen an den Jahrgang 1977. Ein warmer März hatte damals zu einem besonders frühen Austrieb der Reben geführt, und schon Mitte des Monats waren die jungen Triebe der frühen Sorten in den besten (frühesten) Lagen einige Zentimeter lang.
Ende März fielen die Temperaturen wieder auf der Jahreszeit eher entsprechende Werte und erreichten ihren Tiefpunkt bei etwa -5 bis -6°C. Für die allermeisten Triebe in den allermeisten unserer Weingärten war das deutlich zu kalt und massive Spätfrostschäden waren die Folge.
Die betroffenen Stöcke trieben danach zwar wieder aus, bildeten allerdings kaum Trauben und die Erntemenge war verschwindend gering.
Einen nennenswerten Ertrag konnten wir lediglich bei der sehr späten Sorte Welschriesling einfahren (deren Knospen noch klein genug waren, um in der Wolle vor den Temperaturen geschützt zu sein), und in einem Weingarten außerhalb unseres Gemeindegebietes (der aufgrund der schlechten Lage deutlich später dran war und den wir seit mehr als 10 Jahren nicht mehr bewirtschaften).
Genaue eigene Zahlen habe ich dazu leider nicht, aber von einem Kollegen gibt es die glaubwürdige Erzählung, dass er vom 1977er statt durchschnittlicher 15.000 Liter nur 3.000 Liter Wein im Keller hatte.