Heute ist wieder Wein(blog)rallye-Tag, und alle deutschsprachigen Genussblogger, die Lust dazu haben, befassen sich auf Vorschlag des Wein-Reich-Blogs mit Alltagsweinen, die dem Winzer das Einkommen sichern, gleichzeitig aber ein handwerklich einwandfreies Produkt und ein Lebensmittel im ursprünglichen Sinne darstellen.
So einleuchtend diese Defintion im ersten Moment aber auch scheint, fällt es mir doch einigermaßen schwer, das Thema für unseren Betrieb zu interpretieren.
Iris´ Einwände zum Beispiel sind für mich durchaus nachvollziehbar, wenn sie in ihrem Rallye-Beitrag mit gewissem Stolz verkündet, keine Brot- und Butterweine zu keltern.
Wie Iris trinke auch ich nicht jeden Tag Wein und bin deshalb sowohl als Produzent wie auch als Konsument wenig an gefahrlos konsumierbaren Allerweltsweinen interessiert. Gerade die aber sichern sehr oft das Einkommen ihrer Produzenten.
Andererseits kann ich mich jedoch auch sehr gut mit den vom Rallye-Ausrichter genannten Begriffen „handwerklich“, „Lebensmittel“ und „ursprünglich“ anfreunden. Wie aufmerksame Blogleser vielleicht bemerkt haben, ist die sehr oft betriebene Überhöhung des Produktes „Wein“ meine Sache nicht. Sowohl als Produzent, wie auch als Weintrinker.
Bei aller (durchaus großen) Wertschätzung des vergorenen Traubensaftes und der Fähigkeit, seine Qualität (und den dafür notwendigen Aufwand) zu schätzen, ist Wein für mich nämlich niemals Selbst- sondern immer Mittel zum Zweck.
Zu einem gemütlichen Abend allein mit einem Buch. Zu einem genussvollen Fest der Sinne vom einfachen Schmalzbrot bis zum mehrgängigen Menü. Zu einem geselligen Abend mit Familie und/oder Freunden. Zu einer spannenden Herausforderung der eigenen sensorischen Wahrnehmungsfähigkeit. Zu…
In Flaschen gefüllte eitle Selbstdarsteller sind dafür freilich weniger gut geeignet, als mit Liebe zum Produkt handwerklich gekelterte Weine. Und weil es letztere meiner Meinung nach nicht nur in der Oberklasse gibt, fallen eigentlich alle unsere Weine in die Kategorie „Brot- und Butterweine“.
Zumal unser Sortiment viele verschiedene Weine beinhaltet, die (fast) alle ihren Teil zu unserem Einkommen beitragen.