Der letzte Feinschliff

Die Phase der Traubenreife bedeutet für die meisten Arbeiten im Weingarten den Endspurt. Die vor allem hier beschriebenen Laubarbeiten haben für eine lockere, gut besonnte und durchlüftete Laubwand gesorgt und finden ebenso ihr Ende wie die Bodenbearbeitung, damit sich bis zur Lese eine deutliche Gründecke aufbauen kann und der Boden besser begeh- und befahrbar ist.

Auch der Pflanzenschutz, der mit heuer insgesamt fünf Spritzungen (nach den Richtlinien der kontrollierten integrierten Produktion) für bisher gesunde und leistungsfähige Blätter und Trauben gesorgt hat, ist bereits seit einigen Wochen abgeschlossen. Die Trauben können jetzt nicht mehr von den beiden gefürchteten Mehltauarten befallen werden und wir trachten danach, daß wir nicht nur die für jedes Pflanzenschutzmittel vorgeschriebene „Wartefrist“ beachten, sondern einen deutlich größeren Abstand bis zur Lese einhalten.

Eine der letzten Arbeiten im Weingarten ist das Ausdünnen des Behanges, um den Rebstock zu entlasten, und die potentielle Qualität der Trauben zu verbessern. Mit den allerletzten kleinen Korrekturen beim spätreifen Cabernet habe ich diese Arbeit heute abgeschlossen.

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Mehr als vielversprechend!

Heute haben mein Vater und ich wieder einmal gemeinsam ein paar Weingärten inspiziert und waren beide überrascht vom Zustand der Trauben. Für das anhaltend trockene Wetter sind sie geradezu auffallend groß und sehr weit entwickelt.

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Die große Überraschung…

…ist heuer ausgeblieben, als ich heute die ersten Reifemessungen in unseren Weingärten durchgeführt habe.

Anders als im Vorjahr (hier der Bericht mit ausführlichen Erklärungen zur Reifeentwicklung und -beobachtung) habe ich in etwa mit diesen Resultaten gerechnet. Schließlich waren sowohl der Blütebeginn als auch die Umfärbung beim Zweigelt mit dem bislang frühesten Jahrgang 2003 gleichauf.

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Und wieder kein Regen

Die für gestern und heute angekündigte Schlechtwetterfront hat sich, wie schon so oft, in Luft aufgelöst, bevor sie zu uns ins Burgenland gekommen ist. Dabei wird es in einzelnen Weingärten langsam kritisch. Eine geringere Erntemenge durch trockenheitsbedingt kleinere Beeren wäre ja noch zu verkraften, eine weiter anhaltende Trockenheit könnte aber auch zu Qualitätseinbußen führen.

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Die ersten Trauben sind gelesen!

Stareschaden 2007

Aber leider nicht von uns, sondern von den Staren. Wie bereits am Samstag berichtet, suchen die Vögel seit gut einer Woche Weingärten mit frühreifen Sorten in der Nähe des Deckung bietenden Schilfgürtels heim.

Am Samstag hielt sich der Schaden noch in Grenzen, aber wie sich die Lage bis gestern Dienstag verschlimmert hat, kann man an den Fotos erkennen. Die Traube oben links (bzw. die Reste davon) ist jene, die ich auch schon am Samstag fotografiert habe.

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40 Grad im Schatten…

…waren es heute wahrscheinlich nicht ganz, auch wenn unser Thermometer das angezeigt hat. Aber „offiziell“ gemessene 39°C in Neusiedl am See und 39,5°C in Andau im Seewinkel (um 0,2°C unter dem absoluten Österreichrekord von 1983 in Kärnten) reichen mir auch. Diese Hitze belastet aber nicht nur uns Menschen, sondern auch die Reben. Um ihren Wasserverbrauch … Weiterlesen

Laubarbeiten (2)

Beim Recherchieren im eigenen Blog (ja, so umfangreich ist er schon, nach nichteinmal einem Jahr 😉 ) für einen Beitrag über das Ausdünnen bin ich auf diesen Artikel über die Laubarbeit gestoßen, der bisher keine Fortsetzung gefunden hat, obwohl ich diese offenbar geplant hatte.

Seit dem damals beschriebenen Ausjäten der Triebe hat sich punkto Laubarbeit viel getan:

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30 Millimeter!

In der Nacht von gestern auf heute hat es endlich wieder einmal nennenswert geregnet. Für einzelne Weingärten (jung, sandiger Boden) war es bereits höchste Zeit, auch wenn sie gottseidank noch keine echten Trockenschäden gezeigt haben. Während andere Gebiete in den letzten Wochen eher zuviel als zu wenig Niederschläge hatten, waren es bei uns gerade einmal … Weiterlesen

Reifebeginn in Sicht!

Bianca-Traube an der Hausmauer am 29. Juni 2007

Nicht das ich mir das wünschen würde, aber wie angesichts der bisherigen Entwicklung der Reben nicht anders zu erwarten, nähert sich die Phase der Traubenreife in Riesenschritten. Die ersten Beeren unserer Bianca-Rebe an der Hausmauer zeigen schon eine leichte Wachsschicht und beginnen langsam weich zu werden und sich zu „brechen“ (durchscheinend zu werden).

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Das Laubarbeits-Paradoxon

Die Weine von qualitätsorientierten Winzern spiegeln (unter anderem) besonders die Eigenheiten des Jahrgangs wider. Dabei arbeiten gerade diese Winzer mit einer jahrgangsabgestimmten Laubarbeit darauf hin, die Wetterextreme jedes Jahres zu mildern und damit die Unterschiede (im Interesse der Qualität) zu verringern.

Neben der Bodenbearbeitung, die den Wasserhaushalt der Rebe beeinflußt, bieten die Laubarbeiten nämlich die beste Möglichkeit der Witterung manchmal ein kleines Schnippchen zu schlagen. Die Erfolgsquote dabei ist, wie auch die Wettervorhersage, mal besser und mal schlechter.

Die Ausgangssituation

Nach dem milden Winter, dem warmen und trockenen April, dem nicht besonders kühlen Mai und dem hochsommerlichen Juni ist die Entwicklung der Reben deutlich weiter fortgeschritten als normal. Je nach Vergleichsdaten (Blütetermin, TraubenwicklerFlug,…) liegen wir mit dem bisherigen „Spitzenreiter“ 2003 gleichauf oder sind sogar noch etwas früher dran.

Auch wenn es noch keine Trockenschäden gibt und bei uns in Mörbisch zwei Gewitterausläufer in den letzten Tagen etwas Linderung gebracht haben, dürften die Wasserreserven im Boden doch weitgehend aufgezehrt sein.

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Kamillenblüte in der Junganlage

Auch wenn die von uns praktizierte kontrollierte Naturbegrünung meist nur aus einer handvoll Pflanzenarten besteht, kann sie doch interessante (und insektenfördernde) Blüten treiben. In unserem im Vorjahr gepflanzten Muskat-Weingarten, über den ich hier (Rebschnitt) und hier (Vegetationsstand und das Binden mit Stroh) schon berichtet habe, blüht momentan die Acker-Hundskamille (möglicherweise ist es aber auch die … Weiterlesen

(Ab-)gipfeln, Wipfeln oder Entspitzen

Früher oder später werden die Triebe in den meisten Weingärten zu lang für den durch das Erziehungssystem vorgegebenen Platz. Spätestens dann müssen sie maschinell oder von Hand eingekürzt werden, bevor sie der Wind abbricht oder sie sich durch ihr Gewicht nach unten senken und den Blättern und Trauben darunter Schatten machen.

In Weingärten wie den unseren, die eine Drahtrahmenerziehung aufweisen und deren Triebe von Hand (oder auch maschinell) zum Großteil in diesen Drahtrahmen eingestrickt werden, kann das Entspitzen gut maschinell erfolgen (sofern das Gelände es zuläßt).

Laubschneider

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Ärger, Ärger, Ärger!

In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben wir ein paar Millimeter Regen von einem Ausläufer eines Gewitters erwischt. Wie hier bereits beschrieben habe ich diese Chance genützt, um gestern Montag unsere überwiegend begrünten Weingartenböden zu lockern.

Leider hat mich nach einem halben Tag die Vorderachse unseres Traktors im Stich gelassen (offensichtlich ein Totalschaden des Differenzialgetriebes samt Riß im Gehäuse). Da die Vorderräder komplett blockiert sind, mußte ich zu Fuß den Heimweg antreten.

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Regen, anderswo!

Seit über einer Woche erleben wir täglich das gleiche Schauspiel: In der Früh ist es kühl und bedeckt, zu Mittag heiß und schwül und den ganzen Nachmittag brauen sich Gewitterwolken am Horizont zusammen und es donnert in der Ferne.

Gegen Abend kommt dann für kurze Zeit ein kühler Wind auf, gelegentlich begleitet von ein paar vereinzelten Regentropfen. Und später hört man, daß es da oder dort einen starken Gewitterregen gegeben haben soll.

Bis zu uns hat sich bislang kein Gewitter verirrt, obwohl unsere Reben einen ausgiebigen Wassernachschub gut brauchen könnten.

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Blüteende

Wie so oft, werden wir bei unseren Tagen der offenen Kellertür unter dem Motto „Mörbisch zur Weinblüte“ nicht die Blüte, sondern das Blüteende feiern. Nach dem frühen Blütebeginn am 22. Mai sind nämlich mittlerweile auch die Spätsorten ziemlich „durch“. Ob der empfindliche Muskat das zwischendurch feucht-kühle Wetter ohne Verrieseln überstanden hat, werden die nächsten Wochen … Weiterlesen

Laubarbeiten (1)

Alle Arbeiten im Weingarten, die mit grünen Sommertrieben, Blättern und/oder Trauben zu tun haben, werden unter dem Begriff Laubarbeiten zusammengefaßt.

Der Schlüssel zur Qualität

Obwohl einige der dazugehörigen Arbeitsschritte sehr rasch zu erledigen sind, zählen die Laubarbeiten insgesamt gemeinsam mit Rebschnitt und Lese zu den arbeitsaufwändigsten Tätigkeiten eines Weinjahres. Nicht zuletzt, weil der Großteil davon nicht oder nur eingeschränkt mechanisiert werden kann.

Die Laubarbeiten tragen ganz wesentlich zur Qualität der Trauben bei. Sie sind jener Bereich, in dem man als Winzer sehr viel Aufwand (und damit Geld) einsparen kann, wenn man mit einfacher oder durchschnittlicher Qualität zufrieden ist. Und jenes Feld, in dem man bei entsprechendem Kapital (bzw. entsprechend hohem Weinpreis) mit steigendem Aufwand an der Qualitätsschraube drehen kann.

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Blütebeginn und Statistik

Nach den ersten Vorläufern vor ein paar Tagen hat heute die Rebblüte so richtig eingesetzt. Bei frühblühenden Sorten in warmen Lagen findet man ohne langes Suchen Gescheine (so heißen die Trauben bis zur Blüte) bei denen sich schon einzelne Blüten geöffnet haben.

Da der Blütebeginn heuer so eindeutig zu definieren ist, wie selten werde ich den 22. Mai in meinen Aufzeichnungen notieren. Die Blüte und der Verfärbungsbeginn der blauen Trauben sind wichtige Stichtage im Verlauf der Traubenentwicklung und können helfen, vorsichtige Prognosen für den Erntetermin zu erstellen wenn man sie mit den Daten anderer Jahre vergleicht:

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Die ersten Rebblüten

Wie schon vor ein paar Tagen hier prognostiziert, wird es in den Weingärten wohl noch ein paar Tage dauern. An einer warmen und geschützten Hausmauer haben wir aber heute schon (bei einem einzigen Stock) die ersten Rebblüten gefunden: Leider habe ich das Foto nicht schärfer hingbekommen 🙁 . Der Winzerblogger hat es im Vorjahr hier … Weiterlesen

Gewagte Prognosen…

…sind meine Sache nicht. Denn gerade wenn man mit der Natur arbeitet, kommt es meistens anders als man denkt. Trotzdem versucht man als Weinbauer natürlich aus den Beobachtungen der Gegenwart Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.

Kleine Ernte?

Und einem dieser Schlüsse zufolge könnte es sein, daß uns der Jahrgang 2007 keine allzugroße Erntemenge bescheren wird.

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Spätfrost…

…ist bei uns in Mörbisch gottseidank sehr sehr selten. Die (bescheidene) Wärme des Neusiedlersees läßt auch in kalten April- oder Mainächten die Temperaturen nur alle zehn oder mehr Jahre unter den Gefrierpunkt sinken.

Schon wenige Kilometer entfernt, auf der seeabgewandten Seite des Hügellandes, sieht die Sache freilich ganz anders aus. In Siegendorf, wo wir bis 1991 einen Weingarten bewirtschaftet haben, war der Spätfrost eher die Regel, als die Ausnahme.

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In den Startlöchern

Nach den Richtlinien der kontrollierten integrierten Produktion (KIP) ist der Boden zwischen unseren Rebzeilen zumindest von 1. November und 30. April begrünt. Die Gründecke aus natürlich wachsenden Gräsern und „Unkräutern“ verhindert eine Nährstoffauswaschung ins Grundwasser und trägt zur Erhaltung der Bodengesundheit bei. Während der trockenen Sommermonate lockern wir den Boden zwischen den Rebzeilen um eine … Weiterlesen

News aus dem Weingarten

Wie bei dem Aprilwetter nicht anders zu erwarten entwickeln sich unsere Reben prächtig. Je nach Sorte und Lage sind die grünen Triebe inzwischen 30 bis 40 Zentimeter lang. Auf dem Bild schön zu erkennen sind die beiden Gescheine dieses Triebes. Wenn es so weitergeht, werden sie wohl in der zweiten Maihälfte zu blühen beginnen. Ab … Weiterlesen

Capreolus capreolus

Unter diesem unscheinbaren Doppelnamen verbirgt sich der um diese Jahreszeit gefährlichste Schädling der Weinrebe: Das Reh.

Bis vor wenigen Jahren war das Reh in unseren Ertragsweingärten kein wirklich gefährlicher Gegner. Wildfraß von Rehen und Hasen gab es nur an bodennahen, neugepflanzten Reben im ersten oder zweiten Standjahr.

Aber seit Mitte der 1990er stellt der Fraßschaden, den die Rehe in Ertragsweingärten an den austreibenden Knospen hervorrufen eine ernstzunehmenden Schaden dar.

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Rebholzzerkleinerung

Bis vor gut 20 Jahren lag in den Weingärten um diese Jahreszeit der typische Geruch von verbranntem Rebholz in der Luft. Jahrhundertelang wurden die beim Rebschnitt abgeschnittenen Triebe im Frühling zu den Enden der Rebzeilen getragen und dort verbrannt.

Diese Vorgangsweise ist nicht nur äußerst mühsam (manche unserer Rebzeilen sind über 400 Meter lang!), sonder auch eine ziemliche Verschwendung von Nährstoffen.

Während die Weinbauern mit dem Abtransport der Trauben dem Boden nämlich relativ wenige Nährstoffe entziehen (Trauben bestehen ja vorwiegend aus Wasser und Zucker), enthält das Rebholz große Mengen an Stickstoff, Kalium, Phosphor und zahlreichen Spurenelementen, die als Asche vom Wind verweht werden.

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